Grubenstempel-Brunnen (1988)
Rolf Dieckmann (Bochum, *1938)
1988
Stahl
Rolf Dieckmann arbeitete als Architekt im Hochbauamt der Stadt Bochum. Er gestaltete mehrere Brunnen im Bochumer Stadtgebiet. Neben dem Wattenscheider Stadtbrunnen gehört dazu auch der Brunnen auf dem Beamtenplatz der „Kappskolonie“ Dahlhauser Heide. Wie beim Bergbaudenkmal auf dem Wattenscheider Centrumplatz war der Grubenstempel das Gestaltungsmotiv.
Für Rolf Dieckmann ist es sein schönster Brunnen. Der traditionsreiche Bochumer Bergbauzulieferer Heintzmann hatte zunächst moderne hydraulische Grubenstempel als Modell zur Verfügung gestellt. Für die Gestaltung des Brunnens stand dann aber die althergebrachte mechanische Ausführung Modell. Die Grubenstempel sollten gemäß ihrer Bestimmung etwas zu tragen haben, daher stützen sie jetzt einen Metallring. Das Wasser strömt durch innen rundum angebrachte Bohrungen und die Strahlen formen einen Trichter aus Wasser, in dem sich das Sonnenlicht funkelnd bricht.
Die seit 1975 denkmalgeschützte Siedlung Dahlhauser Heide wurde zwischen 1906 und 1915 von der Firma Krupp auf dem Gelände des Ritterguts Haus Dahlhausen für die Beschäftigten der Zechen Hannover und Hannibal gebaut. Die Anlage der Siedlung entspricht dem aus England kommenden Konzept der Gartenstadt. Die Häuser im Heimatstil erinnern durch die tief herunter gezogenen Dachtraufen und Zierfachwerk an den Fassaden an westfälische Bauernhöfe. Zwischen den Häusern befanden sich Stallungen, hinter den Häusern ausgedehnte Nutzgärten. Die Bewohner kamen aus den ländlichen Regionen von Hessen, Ostpreußen, Schlesien und Polen. Mit Gemüseanbau und Kleintierhaltung konnte die Ernährung aus eigenen Kräften sicher gestellt werden. Wegen des überall betriebenen Kohlanbaus wurde die Siedlung bald „Kappskolonie“ genannt.
Der für die damalige Zeit fortschrittliche Wohnstandard war Werksangehörigen der Firma Krupp vorbehalten. Die Kündigung des Arbeitsplatzes bedeutete auch den Verlust der Wohnung. So war eine weitreichende soziale und politische Kontrolle der Arbeiter durch das Unternehmen gewährleistet.
Am Beamtenplatz wurden für die „Beamte“ genannten Steiger und leitenden Angestellten sechs zweigeschossige und mit mehr Komfort ausgestattete Mehrfamilienhäuser errichtet.
Nördlich der Siedlung liegt die Zeche Hannover, heute LWL-Museum mit der Zeche Knirps. Südlich führt die Erzbahntrasse an der Siedlung vorbei.
Standort:
Dahlhauser Heide
Hordeler Heide / Beamtenplatz
44793 Bochum-Hordel
Siehe auch:
Metallplastik o.T.
Wattenscheider Stadtbrunnen
Bergbaudenkmal Centrumplatz
Lebensbaum
Nachlesen:
Wikipedia: Dahlhauser Heide
hordeler.de: Dahlhauser Heide
bochum.de: Gestaltungssatzung Dahlhauser Heide (1980)