artibeau : kunst in bochum - umsonst und draußen

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Vor zwanzig Jahren ist die erste, einzige und letzte Dokumentation zum Thema „Kunst im öffentlichen Raum“ in Bochum erschienen: Marina von Assel, Kunst auf Schritt und Tritt in Bochum zeigte eine Auswahl von 185 Werken im öffentlichen Raum, in Kirchen und anderen Gebäuden.

Seitdem hat sich viel verändert. Die Stadt Bochum operiert mit einem Nothaushalt. Das Internet bietet neue Möglichkeiten. Das Anliegen, einen Führer durch die Kunst im öffentlichen Raum in Bochum zu präsentieren, bleibt unverändert gültig.

Kunst im öffentlichen Raum hat in Bochum keinen hohen Stellenwert. Die öffentliche Aufmerksamkeit ist gering, nur wenige wissen überhaupt, was sich wo befindet. Besonders die Kunst aus den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts, die fast durchwegs von ortsansässigen Künstlern gestaltet wurde, ist fast schon vergessen und mit ihr die Bochumer Künstler der Nachkriegsjahre.

1979/80 fand das „1. Bochumer Symposium Stadt und Bildhauerei“ statt. Ein zweites Symposium oder eine daran anknüpfende Tradition hat es nie gegeben. Nur die Ruhr-Universität-Bochum und die Galerie m Bochum haben weiter kontinuierlich Kunst in den öffentlichen Raum gebracht. Daneben entstand fast unbemerkt eine Kunstsammlung auf dem Gelände der Augusta-Kranken-Anstalten. Außerdem wurden im Lauf der Zeit immer wieder einzelne Kunstwerke in verschiedensten Kontexten installiert. artibeau.de zeigt über 350 Werke aus der Zeit von 1883 bis heute.

Einige der vor zwanzig Jahren vorgefundenen Kunstwerke sind inzwischen umgezogen oder verschwunden. artibeau.de zeigt auch Beispiele solcher „vergangener“ Kunst.

artibeau.de will das Kulturgut Kunst im öffentlichen Raum in Bochum würdigen und ihm einen angemessenen Stellenwert in der öffentlichen Wahrnehmung verschaffen. „Kunst im öffentlichen Raum“ ist hier ausdrücklich verstanden als „Public Art“, also Kunst, die im offenen Raum, in städtischen Parks, auf Straßen oder Plätzen von jedermann zu erleben ist. Überschneidungen ergeben sich dabei mit Kunst am Bau und sakraler Kunst, die sich im öffentlichen Raum, aber auch innerhalb von Gebäuden befinden können. Dementsprechend sind im Gegensatz zu „Kunst auf Schritt und Tritt in Bochum“ Kunstwerke innerhalb von Gebäuden (zum Beispiel Buntglasfenster in Kirchen) nicht verzeichnet.

Das Verzeichnis der Künstler und Werke fördert nebenbei interessante Einsichten zu Tage. Unter anderem wird sichtbar, dass Kunst im öffentlichen Raum in Bochum fast auschließlich eine Sache längst etablierter, oft auch fest installierter, Künstler ist. Der jüngste vertretene Künstler ist Jahrgang 1965. Mut zum Risiko wird hier kaum sichtbar.

So wie die dokumentierten Kunstwerke „umsonst und draußen“ für jedermann zugänglich sind, soll auch artibeau.de jederzeit und überall dazu einladen, in Bochum auf Entdeckungsreise zu gehen und einen Schatz zu heben.

Wo die Kunst anfängt - oder aufhört - bleibt strittig.

Dazu sagt François Morellet:

Seit 1970/71, nachdem ich gemerkt hatte, dass es „der aufgeklärte Kunstliebhaber ist, der den Werken einen Sinn verleiht“ - ohne Rücksicht darauf, was der Autor zu sagen oder zu schreiben hatte und oft im krassen Gegensatz zur Interpretation anderer Kommentatoren - habe ich (nach vielen Umwegen, die darzulegen der Platz hier nicht ausreicht) den Schluss gezogen, dass „... die bildende Kunst es dem Betrachter erlauben muss, das in ihr zu finden, was er möchte, das heißt das, was er von sich aus mitbringt. Kunstwerke sind Picknickplätze, spanische Wirtshäuser, wo man das verzehrt, was man selber mitgebracht hat.“ (Museum Ritter: François Morellet im Gespräch mit Gerda Ridler)

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Siehe auch:
Gibt Hinweise auf weitere Werke desselben Künstlers oder auf einen übergeordneten Zusammenhang.

Nachlesen:
Gibt Hinweise auf die verwendeten Quellen und weitere interessante Fundstellen.

Chronologie:
Die rechte Randspalte enthält einen zur Entstehungszeit passenden Ausschnitt der Bochumer Chronologie von 1871-2010.
Die Verzeichnisseiten enthalten die vollständige Chronologie.

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Chronologie 1871-1914

1871  Bochum hat etwa 21.000 Einwohner.

1871  Nach erfolgreichem Einsatz im deutsch-französischen Krieg werden patriotische Brieftaubenvereine gegründet.

1872  Das Arbeiterwohnheim Kosthaus in Stahlhausen mit 1.200 Schlafplätzen wird eröffnet.

1873  Die deutsche Wirtschaftskrise erfasst auch Bochum.

1874  Anschluss an die Bahnstrecke der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft mit dem Bahnhof Nord (Ostring). Die BME eröffnet die Zweigstrecke Essen-Wattenscheid-Bochum.

1874-1877  Der Bochumer Stadtpark wird angelegt.

1878  Moritz Fiege braut Bier.

1879  Erster Thomas-Stahl-Ofen (Duisburg, Dortmund).

1880  Erste Pferdestraßenbahnen in Dortmund und Duisburg.

1880  Das Fahrrad spielt seit der Erfindung des kettengetriebenen Niederrads eine bedeutende Rolle als individuelles Verkehrsmittel.

1884  Erster Bochumer Radfahrverein gegründet, eine Radrennbahn wird gebaut.

1880  Erste (Steinkohlen) Brikettfabrik (Bochum, Dahlhauser Tiefbau).

1882  waren im Bereich Dortmund 2.200 Grubenpferde im Einsatz, die 15.000 „Förderleute“ ersetzten.

1883  Erste Elektrolok unter Tage (Essen-Kray).

1883  Arbeiterbrausebäder (Duschen) beginnen auf den Zechen die Gemeinschaftsbecken zu ersetzen, deren Wasser nur 1-mal täglich gewechselt wurde.

1885  Bochumer Gespensterjagd.

1889  Bergarbeiterstreik. Der erste organisierte Massenstreik im Ruhrbergbau führt zur Gewerkschaftsbewegung und Arbeiterschutzgesetzen.

1890  Das Bergmannsheil, das erste Unfallkrankenhaus der Welt, wird eröffnet.

1892  Auf Zeche Mansfeld bei (Bochum-)Langendreer werden erste Versuche mit pressluftgetriebenen Abbauhämmern durchgeführt.

1894  Erste elektrische Straßenbahnen in Dortmund, Essen, Bochum und Herne.

1896  Bogestra gegründet.

1896  Der Schwimmverein Blau-Weiß Bochum wird am 16. März gegründet.

1898  Auf der Zeche Carolinenglück sterben bei einer Kohlenstaubexplosion am 17. Februar 1898 116 Bergarbeiter.

1897/98  Elektrizitätswerke in Dortmund, Essen (RWE) und Bochum gegründet.

1898  Bochum und Laer sind mit einer elektrischen Straßenbahnlinie verbunden.

1898  Die „Westdeutsche Benzol-Verkaufsvereinigung“ in Bochum wird gegründet und verkauft den neuen Treibstoff „ARAL“ (Aromate und Aliphate).

1899  An der Ruhr wird die Schwimmbrücke Dahlhausen gebaut.

1899  Im Ständehaus Bochum bilden Vertreter der Emschergemeinden, des Ruhrbergbaus und der Industrie eine „Kommission zur Aufstellung eines generellen Entwässerungsprojekts für das Emschertal“.

1899  Der Ruhrtalsperrenverband wird gegründet. Zwischen 1894 und 1913 entstehen elf Talsperren.

1899  Erstes Schiffshebewerk in Henrichenburg eröffnet. Dortmund-Ems-Kanal fertiggestellt.

Um 1900  beginnt die Mechanisierung des Bergbaus (Bohr-, Schräm- , Abbaumaschinen, Seil- und Kettenförderung, Lokomotiven).

1904  Der Herner Unternehmer Otto Heinrich Flottmann erhält das Reichspatent für den Druckluft-Bohrhammer mit Kugelsteuerung und selbsttätiger Umsetzung.

1904/05  Bochum wird durch Eingemeindungen Großstadt, zählt 116.596 Einwohner, darunter über 20.000 Bergarbeiter.

1904  Auf Zeche Zollern (Dortmund) erstmals elektrische Förderung.

1906  Siedlung Dahlhauser Heide (Kappskolonie).

1908  Erster Schrebergartenverein in Bochum (Ehrenfeld).

1909  Erstmals ein „Püttjunge“ auf dem Gymnasium in Bochum.

1909  Automobilisten gefährden den Verkehr.

1910  waren 8.384 Grubenpferde im Bezirk des Oberbergamtes Dortmund eingesetzt. Nach dem Ersten Weltkrieg ging ihre Zahl mit der einsetzenden Mechanisierung allmählich zurück.

1912  112 Tote bei Schlagwetterexplosion auf Lothringen in Bochum.

1914  Bis zum Ersten Weltkrieg steigt die Jahresförderung (Ruhrgebiet) auf 114 Millionen Tonnen, gefördert von 440.000 Beschäftigten.

1914  Rhein-Herne-Kanal und erstes Teilstück des Datteln-Hamm-Kanals fertiggestellt.

1914/18  Erster Weltkrieg. Die Rüstungsindustrie im Ruhrgebiet macht Riesengewinne. Die Bevölkerung hungert.

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