artibeau : kunst in bochum - umsonst und draußen

Kunst am Bau und im öffentlichen Raum an der Ruhr-Universität Bochum (1965 ff)

Position in Karte zeigen (Neues Fenster).

Kunst am Bau
Adriaan Dekkers, Henryk Dywan, Erwin Heerich, Hanns Holtwiesche, Josef Manders, Victor Vasarely, Lawrence Weiner
1969-1978

Kunst im öffentlichen Raum
Yaacov Agam, Friedrich Gräsel, Anatol (Herzfeld), David Rabinowitch, James Reineking, George Rickey, Erich Reusch, Giuseppe Spagnulo, Günter Uecker
1962-1977, 1986

Die Ruhr-Universität Bochum zeigt sich auch als „Kunstlandschaft“. Es sind sowohl die Kunstsammlungen, das Audi Max und das Musische Zentrum als auch die zahlreichen „Kunst am Bau“-Objekte, die die RUB in künstlerischer Hinsicht charakterisieren: Über zwanzig Werke von Künstlern ersten Ranges.

Beim Bau der RUB in den 1960er und 1970er Jahren konnten große Summen aus dem Kunst-am-Bau-Etat für moderne Kunst ausgegeben werden. Ein Gremium aus Professoren und Baufachleuten unter der Leitung des Kunstgeschichtlers Max Imdahl entschied über die einzelnen Projekte. Bekannte Künstler konnten so zur Gestaltung der RUB gewonnen werden.

Das Kunst-am-Bau Konzept der 60er Jahre war auch für die RUB ausschlaggebend. Die Architektur hatte rein funktional den Bedürfnissen einer Denkfabrik zu folgen, während die bildende Kunst zweckfrei ihren eigenen Gesetzen folgte. Betrachtet man die verschiedenen 'Kunst am Bau'-Objekte, so fällt auf, dass die einzelnen Wandgestaltungen wie großformatigen Tafelbilder an jenen Stellen platziert wurden, die die Architektur freigibt - und dass überdies die Künstler nur selten auf die umgebende Architektur eingegangen sind.

Andererseits lässt die elementare, geometrische Formensprache von Albers, Vasarely oder Fruhtrunk eine gesteigerte Nachbarschaft zur Rationalität der Betonarchitektur vermuten, so dass eine Homogenität zwischen Architektur und Kunst suggeriert wird.

Die verschiedenen Kunstwerke offenbaren auf den zweiten Blick oftmals eine Kritik an der reinen Rationalität. Besonders die Arbeiten von Albers, Geiger und Fruhtrunk atmen zwar den Geist der Aufklärung, jedoch verneinen sie eine Utopie, die der Rationalität eine allein seligmachende, omnipotente Durchdringungskraft zubilligt

Die Ruhr-Universität hat dem Thema Kunst am Bau eine sehr informative Website gewidmet, die sowohl die Geschichte der Kunst am Bau erläutert als auch die einzelnen Kunstwerke in und an der RUB vorstellt.

Zum Teil handelt es sich um Kunst im Bau, teils Kunst am Bau und teils Kunst im öffentlichen Raum. Hier werden getreu dem Motto „umsonst und draußen“ nur die Werke erfasst, die jederzeit zugänglich sind. Sowohl aus der Abteilung Kunst am Bau, als auch aus den Kunstsammlungen der RUB.

Standort:
Ruhr-Universität Bochum
Universitätsstraße 150
44801 Bochum

Kunst an der Ruhr-Universität Bochum:
Evolution (Hanns Holtwiesche)
Keramikwand (Victor Vasarely)
Grand Vitrail Cinetic (Victor Vasarely)
Verkleidungen der Versorgungskerne
Ziegelrelief Universitätsbibliothek (Henryk Dywan)
Schriftzug „Ruhr-Universität“ (Henryk Dywan)
Tor und Doppelwinkel (Friedrich Gräsel)
Wasserrelief Forumsbrunnen (Erich Reusch)
Kreuzblütler (Anatol)
Sandmühle (Günther Uecker)
Toutes Directions (Yaacov Agam)
Metrical Construction (David Rabinowitch)
Trace (James Reineking)
Grande Diagonale (Giuseppe Spagnulo)
Two Open Rectangles Excentric Triangular Section, Variation VII (George Rickey)
Leuchtschriften an der Universitätsbibliothek (Mischa Kuball)
Guernica (Reproduktion)
Graffiti
& so weiter ... (Lawrence Weiner)

Nachlesen:
Ruhr-Universität: Homepage
RUB: Kunst am Bau
RUB Kunst am Bau: interaktiver Lageplan

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Chronologie 1960-2009

1960  Das Adam Opel AG Werk Bochum I wird gebaut.

1960  Eisen und Stahl haben Hochkonjunktur. Es gibt Vollbeschäftigung im Ruhrgebiet. Zunehmend werden Gastarbeiter eingestellt.

1961  Im Wahlkampf verspricht Willy Brandt erstmals den „blauen Himmel über der Ruhr“. Niemand nimmt das wirklich ernst.

1961  Bochum errichtet die erste geordnete Mülldeponie in Deutschland.

1962  Die Adam Opel AG eröffnet die erste von insgesamt drei Produktionsstätten in Bochum. Die Werke Bochum II/III werden errichtet. Opel schafft bis zu 20.000 Arbeitsplätze.

1963  Der autobahnähnliche Ausbau des Ruhrschnellweg zwischen Essen und Unna wird nach fast zehn Jahren Bauzeit abgeschlossen.

1963  Der Autobestand im Ruhrgebiet hat sich seit 1949 mehr als verzehnfacht .

1964  In der Bundesrepublik wird offiziell der einmillionste Gastarbeiter begrüßt. Er bekommt ein Mofa geschenkt.

1964  Das Zeiss Planetarium Bochum wird eröffnet.

1964  Am Ruhrschnellweg in Harpen wird das Ruhr-Park Einkaufszentrum als zweites in Deutschland eröffnet.

1965  Die Ruhr-Universität Bochum, erste Hochschule im Revier, wird eröffnet.

1966  Das letzte Grubenpferd geht in Rente (22. Juni Tobias, Zeche General Blumenthal, Recklinghausen, Gedenktafel am Bergbaumuseum).

1966  Das Kammerspielhaus am Schauspielhaus Bochum wird eröffnet.

1967  Mit Lothringen schließt die 51. Zechenanlage an der Ruhr.

1968/69  Die Ruhrkohle AG, RAG, wird gegründet.

1971  Der VFL Bochum steigt auf in die erste Bundesliga.

1972  Peter Zadek wird Intendant am Schauspielhaus Bochum.

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

1993  Die „Unabsteigbaren“ vom Vfl Bochum müssen erstmals in die Zweite Liga. Der Vfl wird zur „Fahrstuhlmannschaft“.

1995  Das Deponie-Block-Heizkraftwerk an der Zentraldeponie Kornharpen geht ans Netz .

1999  Nach dreiundvierzig Jahren verliert die SPD in Bochum die absolute Mehrheit. Bochum wird rot-grün.

2002  RuhrCongress Bochum mit Renaissance Bochum Hotel fertiggestellt.

2002  Erste Ruhrtriennale (2002-2004) unter Gründungsintendant Gerard Mortier.

2003  Eröffnung der revitalisierten Jahrhunderthalle Bochum, ein Stück „Transformationsarchitektur“.

2004  Bochum ist seit 100 Jahren Großstadt.

2007  Einweihung der neuen Synagoge.

2008  Im Januar wird die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben, es wird im Mai geschlossen.

2009  Opel steht auf der Kippe. 1500 von 6000 Arbeitsplätzen sind in Gefahr.

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