artibeau : kunst in bochum - umsonst und draußen

Bunkerbemalung Hochbunker Universitätsstraße (1972, nicht erhalten)

Position in Karte zeigen (Neues Fenster).

Diethelm Koch, Bernd Figgemeier und viele andere
1972

Bochum war die erste Stadt im Ruhrgebiet, die Bunker farbig bemalen ließ. Von 1972 bis 1979 wurden zahlreiche Bunker mehr oder weniger künstlerisch verschönert. Der erste bemalte Bunker war der Hochbunker auf der Universitätsstraße, der seit Mitte 2008 in das Bürohochhaus „Excenterhaus“ umgebaut wird. Der seit 2001 denkmalgeschützte Bunker wurde dazu vollständig entkernt, nur noch die Betonhülle bleibt erhalten und dient als Sockel für das 89 Meter hohe Hochhaus.

Der siebengeschossige Bunker wurde 1942 im Rohbau fertiggestellt und „unverzüglich für die schutzsuchende Bevölkerung freigegeben“. Ausgelegt für 520 Liege- und 52 Sitzplätze (nach anderen Angaben 474 Liege- und 108 Sitzplätze für maximal 582 Personen) wurde er - ohne Fertigstellung des Innenausbaus - täglich mit mehr als 3.000 Personen besetzt.

Am Tag des offenen Denkmals 2003 war der Bunker letztmals für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Besichtigung des klaustrophobischen Bunkerinneren im Licht von Handlampen vermittelte eine ungefähre Ahnung von den Zuständen, Ängsten und Anspannungen, die mit einem Fliegeralarm bei den Schutzsuchenden aufkommen.

1972 wurde der Bunker bemalt. Die Oberfläche wurde in Segmente aufgeteilt, die unabhängig voneinander von den Bochumer Künstlern Diethelm Koch und Bernd Figgemeier, Studenten der Fachhochschule Dortmund, der Folkwangschule Essen und der Bochumer Malerschule bemalt wurden. Die Bemalung war mindestens bis 1990 erhalten.

Standort:
Universitätsstraße 79
44789 Bochum

Siehe auch:
Archetypen Tiere
miteinander - füreinander
Hoffnungen, Träume und Ängste der RUB-Studenten
Bunkerbemalungen (Aktion Schöneres Bochum)
Diethelm Koch: Zylinder XXXX

Nachlesen:
Bochumer Bunker: Unistr.
Historisches Ehrenfeld: Bildergalerie Bömelburg
7 Grad: Bochum, Bunker (HB,LS)

...vorheriges | zurück | nächstes...

 Zur vorhergehenden Seite

Chronologie 1964-1989

1964  Am Ruhrschnellweg in Harpen wird das Ruhr-Park Einkaufszentrum als zweites in Deutschland eröffnet.

1965  Die Ruhr-Universität Bochum, erste Hochschule im Revier, wird eröffnet.

1966  Das letzte Grubenpferd geht in Rente (22. Juni Tobias, Zeche General Blumenthal, Recklinghausen, Gedenktafel am Bergbaumuseum).

1966  Das Kammerspielhaus am Schauspielhaus Bochum wird eröffnet.

1967  Mit Lothringen schließt die 51. Zechenanlage an der Ruhr.

1968/69  Die Ruhrkohle AG, RAG, wird gegründet.

1971  Der VFL Bochum steigt auf in die erste Bundesliga.

1972  Peter Zadek wird Intendant am Schauspielhaus Bochum.

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

Nächstes Pfeil