„Knochen-Karl“ (1937)
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Joseph Enseling (1886-1957)
Essen
1937
Bronze
„Knochen-Karl“ erinnert an die 475 Toten, die die Zeche „Vereinigte Constantin der Große“ in Folge des Ersten Weltkriegs zu beklagen hatte.
Mit dem Mahnmal wurde der Essener Folkwang-Lehrer Josef Enseling beauftragt.
Mit der Demontage der Zeche Constantin Anfang der 1970er Jahre verschwand auch das Denkmal. Heinz Esken, ehemals Kumpel auf Constantin, entdeckte Karl dann irgendwann am Verwaltungsgebäude der Bergbau AG Lippe in Herne und setzte alle Hebel in Bewegung, um das Denkmal wieder an seinen Ursprungsort zu bringen. Seit dem 14. Oktober 1987 steht es wieder am alten Standort. Für die stilechte Einweihung holte er damals Karl Mieling aus Idar-Oberstein dazu. Der arbeitete damals auf Constantin und hatte Modell gestanden. Sein Spitzname „Knochen-Karl“ - seiner Körperstatur geschuldet - ging auf die Skulptur über.
Am 14. Oktober 2012 fand eine Gedenkfeier zum 75-jährigen Jubiläum der Skulptur und zum 25-jährigen Jubiläum am neuen Standort statt.
„Knochen-Karl“ wurde mit einer eigenen Tafel zum Gedenken an den Anlass und die Geschichte des Denkmals geehrt.
Joseph Enseling war vierzig Jahre lang Hochschullehrer und hat einen erheblichen Teil seiner Arbeitskraft in die Ausbildung jüngerer Künstler investiert. Auch Joseph Beuys, der in seiner weiteren Entwicklung von der naturalistischen Kunstauffassung entschieden abwich, hat sich ausdrücklich als einen Schüler Joseph Enselings bezeichnet.
Standort:
Herner Straße / Vierhausstraße
44809 Bochum
Siehe auch:
Schlagwetter-Mal Vereinigte Präsident
Schaffender Mensch
Bergmänner
Nachlesen:
Wikipedia: Joseph Enseling
Joseph Enseling - Skulpturen
Wikipedia: Zeche Vereinigte Constantin der Große
Sabine Vogt: Als „Knochen-Karl“ zurückkam, WAZ Bochum, 29.01.2007
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Chronologie 1914-1945
1914 Bis zum Ersten Weltkrieg steigt die Jahresförderung (Ruhrgebiet) auf 114 Millionen Tonnen, gefördert von 440.000 Beschäftigten.
1914 Rhein-Herne-Kanal und erstes Teilstück des Datteln-Hamm-Kanals fertiggestellt.
1914/18 Erster Weltkrieg. Die Rüstungsindustrie im Ruhrgebiet macht Riesengewinne. Die Bevölkerung hungert.
1915 Der Rohbau des Kaufhauses der Gebrüder Alsberg (später Kaufhaus Kortum) ist fertiggestellt, doch muss er als Lebensmittellager dienen
1919 Saladin Schmitt wird Intendant des Bochumer Stadttheaters.
1920 Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (heute Regionalverband Ruhr) gegründet
1922 höchste Beschäftigtenzahl im Ruhrbergbau: 576.644 Personen.
1923 Zwischen dem 11. und dem 16. Januar besetzen französische und belgische Truppen das gesamte Ruhrgebiet. Ein Aufschrei nationaler Empörung geht durch die Weimarer Republik. Die Reichsregierung ruft die Bevölkerung zum „passiven Widerstand“ auf. Industrie, Verwaltung und Verkehr werden mit Generalstreiks teilweise lahmgelegt.
1925 Das Friedrich-Lueg-Haus wird als erstes Hochhaus Bochums eröffnet.
1928 Der neue Schacht 12 der Zeche Zollverein in Essen ist mit 12.000 t/Tag die Schachtanlage mit der größten Förderrate im Ruhrbergbau überhaupt.
1929 Bochum ist mit 74 Schachtanlagen Europas grubenreichste Gegend.
1930 Die Gebr. Alsberg AG mit ihrem Umsatz von 200 Millionen Reichsmark steht im Handel an dritter Stelle hinter den Unternehmen Hermann Tietz (Hertie) und Rudolf Karstadt.
1931 Das neue Bochumer Rathaus wird eröffnet.
1932 In Bochum und Wattenscheid zählen zur jüdischen Religionsgemeinschaft 1.288 Personen.
1933 Gründung des Bochumer Tierparks.
1935 Im Kaufhaus Kortum (vorher Alsberg) liegt ab August 1935 die „Bescheinigung über den erfolgreichen Vollzug der Arisierung“ in einer Vitrine im Eingangsbereich aus.
1938 Am 9. November 1938 findet die Pogromnacht statt. Die ersten jüdischen Bürger werden in die Konzentrationslager verschleppt. Zerstörung von jüdischen Einrichtungen und Wohnungen. Etwa 500 jüdische Bürger sind namentlich bekannt, die in den folgenden Jahren bei der Shoa umkamen, darunter 19, die jünger als 16 Jahre alt waren. Im Dezember 1938 beginnt die jüdische Volksschullehrerin Else Hirsch mit der Organisation von insgesamt 10 Kindertransporten nach Holland und Großbritannien, um jüdische Kinder und Jugendliche zu retten.
1938 Im Zuge der Gleichschaltung entsteht der VfL Bochum am 15. April 1938.
1943 Am 13. und 14. Mai sowie 12. und 13. Juni erfolgen die ersten von 150 größeren Bombenangriffen auf Bochum.
1944 Im Spätherbst 1944 sind insgesamt etwa 32.500 Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen und Kriegsgefangene in Bochum registriert, es gibt mehr als 100 Lager.
1944 Am 4. November 1944 treffen binnen 1 Stunde zwischen 19 und 20 Uhr 10.000 Sprengbomben und über 130.000 Brandbomben die Stadt. 1.300 Menschen sterben, 2.000 werden verwundet, 70.000 werden obdachlos.
1945 Am 10. April 1945 marschieren die Amerikaner in Bochum ein.
Duisburg, Essen, Bochum, Dortmund sind zu 50-70 % zerstört.
Flüchtlinge strömen in das Ruhrgebiet.