KunstLichtTor 8 - Das duale Prinzip (2010)
Claudia Wissmann (*1964)
2010
Lichtinstallation der Brücke
Dem dualen Prinzip folgend wird die Brücke optisch in zwei Hälften geteilt, wobei die Einfahrseite der Autos - die jeweils rechte Hälfte - eine besondere Inszenierung erhält. Die linke Hälfte bekommt ein schwaches, von der Einfahrseite abgestrahltes Licht. Die Brücken-Hälften werden in verschiedenen Farben beleuchtet. Die zur Innenstadt weisende Seite bekommt gelblich-weißes, die stadtauswärts gerichtete ein kühles, eher hellblau-weißes Licht.
Pro Seite leuchten sieben Scheinwerfer vom Scheitelpunkt der Brücke nach rechts. Fünf Scheinwerfer strahlen von der rechten Brückenseite die Unterseiten der Träger und die Seitenteile an. Mit expressivem Seitenlicht auf Schrauben, Nieten und Roststellen wirkt die Brücke wie ein Stück Filmarchitektur: Die Plastizität der Stahlkonstruktion wird mit Licht und Schatten inszeniert. Die Leuchten strahlen seitlich und sind teilweise über den Trägern angebracht. Autofahrer werden somit nicht geblendet.
Platzierung und Gestaltung der 8
Das Parkleitsystemschild der stadtauswärtigen Seite erhält eine eigene 8. An die Mittelscheitel der Eingangsbrückenbögen kommt eine zweite bzw. dritte 8. Den Gesamtbogen zusammenhaltend steht die 8 in der Mitte über der Straße. Die versetzte Form der 8 ergibt vier Bögen, die formal die vier Schienenbogenpaare unter der Brücke und das Prinzip der ineinander greifenden Beleuchtung aufnehmen. Sie erinnert an das Reißverschlussprinzip beim Einfädeln im Straßenverkehr. Das Design der großen 8 auf dem Parkleitschild und der 8en unter der Brücke ist an die Gestaltung üblicher Verkehrsschilder angelehnt.
Lichtausbeute
Der beidseitige Lichtaustritt unter der Brücke bewirkt eine für Fußgänger angenehme Beleuchtung. Ein Lichtensemble zwischen vorhandener und neuer Beleuchtung definiert die Fernwirkung der stadtauswärtigen Seite: Das blendend weiße Parkleitschild, die große und die kleine 8, die weiße Beleuchtung der Konstruktion und die leuchtend weiße Uhr auf der anderen Straßenseite bilden ein Pendant zur unbeleuchteten linken Seite. Die zur Innenstadt weisende Seite bekommt einen anderen Charakter. Sie ist dunkel, weil sie kaum Beleuchtungsquellen hat. Hier entsteht eine warme, stählerne und für das Auge angenehme Lichtsituation.
Jeweils hälftig links und rechts unter der Brücke wird Werbung platziert, die andere Hälfte ist für Plakatvermietung vorgesehen. Zusätzliche Scheinwerfer zur Ausleuchtung der Werbung sind nicht nötig, da das Licht aus dem Scheitelpunkt der Brücke auch diesen Bereich abdeckt.
(Broschüre KunstLichtTore)
Standort:
Herner Straße
Bergbaumuseum / TFH Georg Agricola
44791 Bochum
Siehe auch:
Projekt KunstLichtTore
Tor 11 Königsallee / Viktoriastraße
Tor 12 Maximilian-Kolbe-Straße
Tor 13 Rottstraße
Tor 14 Alleestraße
Tor 19 Wielandstraße
Tor 11 Kortumstraße
Tor 12 Bergstraße
Tor 13 Castroper Straße
Tor 14 Wittener Straße
Tor 15 Universitätsstraße
Nachlesen:
Wikipedia: Lichtkunst
bochum.de: Broschüre KunstLichtTore (pdf)