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Limp (2013/2016)

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Gereon Krebber (*1973)
2013/2016
Bronze, Gummi

„Limp“ (engl. schlaff, schlapp, kratlos) ist der Siegerbeitrag eines Wettbewerbs zur künstlerischen Gestaltung der Hochschule für Gesundheit (Kunst am Bau), veranstaltet vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kunst und Sport des Landes NRW im Jahr 2013. Sechs Künstlerinnen und Künstler hatten sich am Wettbewerb beteiligt. Bedingt durch Verzögerungen am Bau konnte der Neubau der Hochschule für Gesundheit auf dem Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen erst am 26. Oktober 2015 von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft feierlich eröffnet worden. Die zweiteilige Skulptur „Limp“ im Gesamtwert von 140.000 Euro sollte ursprünglich bis Sommer 2014 installiert sein. Ab Juli 2016 erfolgte die Installation der beiden Teile, im September folgte die feierliche Enthüllung.

Im Zentrum steht eine vier Meter hohe zylindrische Form aus Bronze, zur Hälfte aufgeschnitten. Krebber verarbeitet Bronze als Symbol für Stabilität und erinnert damit an klassische Körperdarstellungen. In die Schnittstelle fügt er aber einen Kern aus Gummi, das weich und elastisch der menschlichen Haut nicht unähnlich ist. Der zweite Teil der Skulptur liegt am Treppenaufgang zur Campusterrasse. Dabei handelt es sich um den imaginierten abgetrennten Zylindermantel, der verdreht und zerknautscht auf den Stufen liegt.

„Ich nutze Gegebenheiten gerne als Gelegenheiten“, erklärt Krebber seinen Ansatz. „Es ist wie ein Spiel: Wenn man das zweite Teil sieht, dann dreht man sich um und sieht das Erste wieder mit anderen Augen.“

Die zukünftigen Standorte der zweiteiligen Skulptur „Limp“ kann man an den vom Künstler bezeichneten „Interimsplöpseln“ erkennen, die sich zum Schutz der Unterkonstruktion bereits jetzt auf der Treppe und auf der Terrasse befinden.

Teilweise wurde der Name der Skulptur auch als „Limb“ verstanden, was Körper(-teil) bedeutet: „His limp limbs show no sensual emotion at all.“. Vielleicht ist dieser Anklang auch vom Künstler gewollt.

Gereon Krebber (*1973 in Oberhausen) ist ein deutscher Bildhauer. Gereon Krebber studierte von 1994 bis 2000 an der Düsseldorfer Kunstakademie und anschließend am Royal College of Art in London. Krebber lebt und arbeitet in Köln. Seit 2012 ist er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.

Standort:
Hochschule für Gesundheit
Gesundheitscampus 6-8
44801 Bochum

Siehe auch:

Nachlesen:
Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen: Körper mit Leib und Seele
hsg: Richtkranz weht über der Hochschule
WAZ: Kunst für den Gesundheitscampus (4.6.2013)
Wikipedia: Gereon Krebber

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Chronologie 1973-2015

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

1993  Die „Unabsteigbaren“ vom Vfl Bochum müssen erstmals in die Zweite Liga. Der Vfl wird zur „Fahrstuhlmannschaft“.

1995  Das Deponie-Block-Heizkraftwerk an der Zentraldeponie Kornharpen geht ans Netz .

1999  Nach dreiundvierzig Jahren verliert die SPD in Bochum die absolute Mehrheit. Bochum wird rot-grün.

2002  RuhrCongress Bochum mit Renaissance Bochum Hotel fertiggestellt.

2002  Erste Ruhrtriennale (2002-2004) unter Gründungsintendant Gerard Mortier.

2003  Eröffnung der revitalisierten Jahrhunderthalle Bochum, ein Stück „Transformationsarchitektur“.

2004  Bochum ist seit 100 Jahren Großstadt.

2007  Einweihung der neuen Synagoge.

2008  Im Januar wird die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben, es wird im Mai geschlossen.

2009  Opel steht auf der Kippe. 1500 von 6000 Arbeitsplätzen in Gefahr.

2010  Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt Europas.

2011  Die Stadt Bochum reißt ihre einzige Hajek-Plastik ab.

2011  Altmetalldiebe stehlen in Duisburg und Mülheim tonnenschwere Skulpturen.

2011-2015  50 Jahre Ruhr-Universität Bochum: Vier Jahre vergingen vom Gründungsbeschluss 1961 bis zur offiziellen Eröffnung 1965.

2012  Im Oktober feiert Bochum das 50-jährige bestehen des Opel-Werks. Am 10. Dezember verkündet Opel-Chef Sedran das Aus für die Autoproduktion.

2014  Am 5. Dezember wurde der letzte Opel in Bochum gebaut.

2015  Im Juni endet mit der letzten Schmelze im Elektrostahlwerk Outokumpu nach über 100 Jahren die Stahlproduktion in Bochum.

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