artibeau : kunst in bochum - umsonst und draußen

Zwei Bärenjungen (ca. 1915)

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unbekannt
ca. 1915
Stein

Angesichts des rasanten Bevölkerungswachstums im Verlauf der Industrialisierung gehörte nach 1870 der Bau von Schulen zu den vordringlichen Aufgaben in Bochum. Bis 1913 entstanden allein 40 Volksschulen sowie mehrere weiterführende Schulen. Zu den bedeutendsten Beispielen der Schularchitektur des ausgehenden Kaiserreichs gehört die zwischen 1913 und 1917 unter Stadtbaumeister Karl Elkart erbaute und weitgehend unverändert erhaltene Drusenbergschule. Die Drusenbergschule gilt als frühes Beispiel für den Backsteinexpressionismus im Ruhrgebiet. Dei Fassade ist vielfältig strukturiert und mit Schmuckelementen versehen. Sie wurde als Volksschule für etwa 6oo Kinder gebaut.

Aufgrund ihres Standortes in einem Bachbett, der zuvor als Müllkippe genutzt worden war, sackte die ehemals auf Straßenniveau stehende Schule immer weiter ab. Dies führte zu massiven statischen Schwierigkeiten und Bauschäden, die 1986 eine Schließung notwendig machten. Nach zweijähriger Diskussion um den Erhalt wurde sie 1988 unter Denkmalschutz gestellt und umfassend renoviert. Der Flur, das Treppenhaus und die Turnhalle stehen seitdem unter Denkmalschutz. Seit 1992 befindet sich im rechten Gebäudeteil die Gemeinschaftsgrundschule Drusenbergschule, im linken Teil die Brüder-Grimm-Schule, eine Förderschule.

An dem Nebengebäude links neben der Schule befindet sich über einem runden Erker ein Steinrelief, das zwei Bärenjunge im Spiel zeigt.

Standort:
Brüder-Grimm-Schule
Drusenbergstraße 33
44000 Bochum

Siehe auch:
Polizeipräsidium, Hoheitszeichen

Nachlesen:
Historisches Ehrenfeld: Drusenbergschule

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Chronologie 1914-1945

1914-1918  Erster Weltkrieg. Die Rüstungsindustrie im Ruhrgebiet macht Riesengewinne. Die Bevölkerung hungert.

1915  Der Rohbau des Kaufhauses der Gebrüder Alsberg (später Kaufhaus Kortum) ist fertiggestellt, doch muss er als Lebensmittellager dienen.

1919  Saladin Schmitt wird Intendant des Bochumer Stadttheaters.

1920  Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (heute Regionalverband Ruhr) gegründet

1922  Höchste Beschäftigtenzahl im Ruhrbergbau: 576.644 Personen.

1923  Zwischen dem 11. und dem 16. Januar besetzen französische und belgische Truppen das gesamte Ruhrgebiet. Ein Aufschrei nationaler Empörung geht durch die Weimarer Republik. Die Reichsregierung ruft die Bevölkerung zum „passiven Widerstand“ auf. Industrie, Verwaltung und Verkehr werden mit Generalstreiks teilweise lahmgelegt.

1925  Das Friedrich-Lueg-Haus wird als erstes Hochhaus Bochums eröffnet.

1928  Der neue Schacht 12 der Zeche Zollverein in Essen ist mit 12.000 t/Tag die Schachtanlage mit der größten Förderrate im Ruhrbergbau überhaupt.

1929  Bochum ist mit 74 Schachtanlagen Europas grubenreichste Gegend.

1930  Die Gebr. Alsberg AG mit ihrem Umsatz von 200 Millionen Reichsmark steht im Handel an dritter Stelle hinter den Unternehmen Hermann Tietz (Hertie) und Rudolf Karstadt.

1931  Das neue Bochumer Rathaus wird eröffnet.

1932  In Bochum und Wattenscheid zählen zur jüdischen Religionsgemeinschaft 1.288 Personen.

1933  Gründung des Bochumer Tierparks.

1935  Im Kaufhaus Kortum (vorher Alsberg) liegt ab August 1935 die „Bescheinigung über den erfolgreichen Vollzug der Arisierung“ in einer Vitrine im Eingangsbereich aus.

1938  Am 9. November 1938 findet die Pogromnacht statt. Die ersten jüdischen Bürger werden in die Konzentrationslager verschleppt. Zerstörung von jüdischen Einrichtungen und Wohnungen. Etwa 500 jüdische Bürger sind namentlich bekannt, die in den folgenden Jahren bei der Shoa umkamen, darunter 19, die jünger als 16 Jahre alt waren. Im Dezember 1938 beginnt die jüdische Volksschullehrerin Else Hirsch mit der Organisation von insgesamt 10 Kindertransporten nach Holland und Großbritannien, um jüdische Kinder und Jugendliche zu retten.

1938  Im Zuge der Gleichschaltung entsteht der VfL Bochum am 15. April 1938.

1943  Am 13. und 14. Mai sowie 12. und 13. Juni erfolgen die ersten von 150 größeren Bombenangriffen auf Bochum.

1944  Im Spätherbst 1944 sind insgesamt etwa 32.500 Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen und Kriegsgefangene in Bochum registriert, es gibt mehr als 100 Lager.

1944  Am 4. November 1944 treffen binnen 1 Stunde zwischen 19 und 20 Uhr 10.000 Sprengbomben und über 130.000 Brandbomben die Stadt. 1.300 Menschen sterben, 2.000 werden verwundet, 70.000 werden obdachlos.

1945  Am 10. April 1945 marschieren die Amerikaner in Bochum ein. Duisburg, Essen, Bochum, Dortmund sind zu 50-70 % zerstört. Flüchtlinge strömen in das Ruhrgebiet.

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