artibeau : kunst in bochum - umsonst und draußen

Drahtrelief „Vögel“ (ca. 1960)

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unbekannt (*)
ca. 1960
Stahl

Gut versteckt befindet sich an der nördlichen Giebelwand der Häuserreihe am Steinring 19 ein kleines Drahtrelief mit einem Vogelflugmotiv.

Die Häuser wurden als Werkswohnungen für Beschäftigte der Firma Eickhoff gebaut und befinden sich weitgehend im Originalzustand. Kunst und Architektur sind typisch für die späten 1950er oder frühen 60er Jahre, als Adenauer die Devise ausgab: „Keine Experimente!“.

Die „Gebr. Eickhoff Maschinenfabrik und Eisengießerei GmbH“ ist ein Bochumer Unternehmen mit einer fast 150-jährigen Geschichte.

Das Unternehmen wurde 1864 von Johann Henrich Carl Eickhoff (1808-1864) als Gießerei gegründet. Eickhoff ist heute Weltmarktführer bei Hochleistungsmaschinen der Bergbautechnik zum Abbau von Steinkohle, Erz und Salz. Als zweites Standbein baut das Unternehmen Großgetriebe für Windkraftanlagen.

Der erste Standort des Unternehmens befand sich in direkter Nachbarschaft zum Bochumer Verein an der Landstraße nach Essen. Produziert wurden Weichen und Gleismaterial für die Straßenbahnen im Ruhrgebiet. Dazu kam die Lieferung von Maschinenteilen an den Bochumer Verein und an Krupp.

1907 wurden bei Eickhoff die ersten Schüttelrutschen hergestellt, deren wesentliche Bestandteile durch ein Patent von Robert Eickhoff geschützt waren. 1914 begann das Unternehmen mit der Produktion der Schrämmaschinen, mit der die Mechanisierung des Steinkohlebergbaus begann. Ab 1929 wurden auch Gurtförderer für den Einsatz über- und untertage ins Produktionsprogramm aufgenommen.

1939 erfolgte der Umzug der Fabrik an die heutige Produktionsstätte in Wiemelhausen.

Standort:
Steinring 19
44789 Bochum

Siehe auch:
Schaffender Mensch
Betender Bergmann
Wildgänsebrunnen
Lichttore „Tradition heißt ...“

Nachlesen:
Wikipedia: Gebr. Eickhoff Maschinenfabrik und Eisengießerei

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Chronologie 1945-1972

1948  Mit der Währungsreform beginnt das Wirtschaftswunder.

1950  Im Ruhrgebiet leben mehr Menschen als 1939.

1950  Das Ruhrgebiet ist für zehn Jahre die wirtschaftliche Schlüsselregion der jungen Bundesrepublik.

1952  Von 100 Arbeitern hat einer ein Auto, 2 haben ein Motorrad.

1954  Das Schauspielhaus Bochum wird wiedereröffnet.

1955-67  Bochum baut in zwölf Jahren über 60 neue Kindergärten, Schulen, Turnhallen, Bäder, Friedhöfe und anderes wie Ruhrlandhalle, Planetarium, Kammerspiele.

1955  Am 20. Dezember wird das deutsch-italienische Anwerbeabkommen unterzeichnet. Erste Gastarbeiter kommen.

1956  Fritz Graetz eröffnet das Graetz-Werk in Bochum (später Nokia).

1956  Erste Ölraffinerie im Ruhrgebiet (Gelsenkirchen).

1957  Am 30.Mai wird der neue Hauptbahnhof in Bochum eröffnet.

1957  Am 5. Oktober 1957 gelingt es Heinz Kaminski, die Signale des Satelliten Sputnik zu empfangen.

1957  Der Bergbau erreicht seine größte Bedeutung in der deutschen Geschichte. Rund 600.000 Bergleute fördern 149 Millionen Tonnen Steinkohle. Das Revier erbringt 12,3 Prozent der westdeutschen Wirtschaftsleistung.

1958  Die Kleinzeche „Lieselotte“ wird am 30. September als erste Zeche in Bochum geschlossen, damit beginnt das Zechensterben im Ruhrgebiet.

1958  Innerhalb von nur zehn Jahren werden 78 Schachtanlagen geschlossen. Die Zahl der Beschäftigten halbiert sich. Importkohle und Erdöl ersetzen die heimische Steinkohle.

1959  Der Wiederaufbau der Probsteikirche wird abgeschlossen.

1960  Das Adam Opel AG Werk Bochum I wird gebaut.

1960  Eisen und Stahl haben Hochkonjunktur. Es gibt Vollbeschäftigung im Ruhrgebiet. Zunehmend werden Gastarbeiter eingestellt.

1961  Im Wahlkampf verspricht Willy Brandt erstmals den „blauen Himmel über der Ruhr“. Niemand nimmt das wirklich ernst.

1961  Bochum errichtet die erste geordnete Mülldeponie in Deutschland.

1962  Die Adam Opel AG eröffnet die erste von insgesamt drei Produktionsstätten in Bochum. Die Werke Bochum II/III werden errichtet. Opel schafft bis zu 20.000 Arbeitsplätze.

1963  Der autobahnähnliche Ausbau des Ruhrschnellweg zwischen Essen und Unna wird nach fast zehn Jahren Bauzeit abgeschlossen.

1963  Der Autobestand im Ruhrgebiet hat sich seit 1949 mehr als verzehnfacht .

1964  In der Bundesrepublik wird offiziell der einmillionste Gastarbeiter begrüßt. Er bekommt ein Mofa geschenkt.

1964  Das Zeiss Planetarium Bochum wird eröffnet.

1964  Am Ruhrschnellweg in Harpen wird das Ruhr-Park Einkaufszentrum als zweites in Deutschland eröffnet.

1965  Die Ruhr-Universität Bochum, erste Hochschule im Revier, wird eröffnet.

1966  Das letzte Grubenpferd geht in Rente (22. Juni Tobias, Zeche General Blumenthal, Recklinghausen, Gedenktafel am Bergbaumuseum).

1966  Das Kammerspielhaus am Schauspielhaus Bochum wird eröffnet.

1967  Mit Lothringen schließt die 51. Zechenanlage an der Ruhr.

1968/69  Die Ruhrkohle AG, RAG, wird gegründet.

1971  Der VFL Bochum steigt auf in die erste Bundesliga.

1972  Peter Zadek wird Intendant am Schauspielhaus Bochum.

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