Drahtrelief „Don Bosco als Seiltänzer“ (ca. 1960)
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unbekannt
ca. 1960
Draht
Im Hof des katholischen Kindergartens St.Johannes in Wattenscheid befindet sich an einer Hauswand ein Drahtrelief. Es entstand ca. 1960 beim Bau des damaligen Don-Bosco-Heims und zeigt folgerichtig eine symbolische Szene aus dem Leben des namengebenden italienischen Priesters Don Bosco (1815-1888). Don Bosco wurde 1841 zum Priester geweiht und begann, für arme und benachteiligte Jugendliche in Turin zu arbeiten. 1859 gründete er den als Salesianer Don Boscos bekannt gewordenen Orden. 1872 kam die Ordensgemeinschaft der Don-Bosco-Schwestern dazu.
Im beginnenden Industriezeitalter ging der Vater in der Regel früh morgens zur Arbeit und kehrte spät heim. Auch die Mutter war nicht mehr in der Lage, sich tagsüber um die Erziehung der Kinder zu kümmern. Aus gesellschaftlich bedingter Hilflosigkeit der Eltern gerieten viele Kinder und Jugendliche in Verwahrlosung und Desorientierung. Die Erziehungsinstanzen Familie und Schule versagten. Die Jugendlichen banden sich oft an Gruppen von Altersgenossen, durch die sie nicht selten kriminell wurden. Bosco erkannte die Vernachlässigung der Kinder als Ursache. Die Hauptursache des Fehlverhaltens sei nicht Bosheit oder Schlechtigkeit. Für das Hineinwachsen in die Gesellschaft bot er den Jugendlichen verbindliche Hilfen mit dem Ziel an, faktisch und emotional integriert zu werden und bei der Integration beteiligt zu sein.
Standort:
Hof des Kindergartens St. Johannes
Kemnastraße 14
44866 Bochum (Wattenscheid)
Siehe auch:
Drahtreliefs Alleestraße
Drahtreliefs Am Sattelgut
Drahtrelief Castroper Straße
Nachlesen:
WAZ: Kita St. Johannes blickt auf 50 Jahre.
Wikipedia: Don Bosco
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Chronologie 1945-1973
1945 Am 10. April 1945 marschieren die Amerikaner in Bochum ein.
Duisburg, Essen, Bochum, Dortmund sind zu 50-70 % zerstört.
Flüchtlinge strömen in das Ruhrgebiet.
1948 Mit der Währungsreform beginnt das Wirtschaftswunder.
1950 leben im Ruhrgebiet mehr Menschen als 1939.
1950 Das Ruhrgebiet ist für zehn Jahre die wirtschaftliche Schlüsselregion der jungen Bundesrepublik.
1952 Von 100 Arbeitern hat einer ein Auto, 2 haben ein Motorrad.
1954 Das Schauspielhaus Bochum wird wiedereröffnet.
1955-67 Bochum baut in zwölf Jahren über 60 neue Kindergärten, Schulen, Turnhallen, Bäder, Friedhöfe und anderes wie Ruhrlandhalle, Planetarium, Kammerspiele.
1955 Am 20. Dezember wird das deutsch-italienische Anwerbeabkommen unterzeichnet. Erste Gastarbeiter kommen.
1956 Fritz Graetz eröffnet das Graetz-Werk in Bochum (später Nokia).
1956 Erste Ölraffinerie im Ruhrgebiet (Gelsenkirchen).
1957 Am 30.Mai wird der neue Hauptbahnhof in Bochum eröffnet.
1957 Am 5. Oktober 1957 gelingt es Heinz Kaminski, die Signale des Satelliten Sputnik zu empfangen.
1957 Der Bergbau erreicht seine größte Bedeutung in der deutschen Geschichte. Rund 600.000 Bergleute fördern 149 Millionen Tonnen Steinkohle. Das Revier erbringt 12,3 Prozent der westdeutschen Wirtschaftsleistung.
1958 Die Kleinzeche „Lieselotte“ wird am 30. September als erste Zeche in Bochum geschlossen, damit beginnt das Zechensterben im Ruhrgebiet.
1958 Innerhalb von nur zehn Jahren werden 78 Schachtanlagen geschlossen. Die Zahl der Beschäftigten halbiert sich. Importkohle und Erdöl ersetzen die heimische Steinkohle.
1959 Der Wiederaufbau der Probsteikirche wird abgeschlossen.
1960 Das Adam Opel AG Werk Bochum I wird gebaut.
1960 Eisen und Stahl haben Hochkonjunktur. Es gibt Vollbeschäftigung im Ruhrgebiet. Zunehmend werden Gastarbeiter eingestellt.
1961 Im Wahlkampf verspricht Willy Brandt erstmals den „blauen Himmel über der Ruhr“. Niemand nimmt das wirklich ernst.
1961 Bochum errichtet die erste geordnete Mülldeponie in Deutschland.
1962 Die Adam Opel AG eröffnet die erste von insgesamt drei Produktionsstätten in Bochum. Die Werke Bochum II/III werden errichtet.
Opel schafft bis zu 20.000 Arbeitsplätze.
1963 Der autobahnähnliche Ausbau des Ruhrschnellweg zwischen Essen und Unna wird nach fast zehn Jahren Bauzeit abgeschlossen.
1963 Der Autobestand im Ruhrgebiet hat sich seit 1949 mehr als verzehnfacht .
1964 In der Bundesrepublik wird offiziell der einmillionste Gastarbeiter begrüßt. Er bekommt ein Mofa geschenkt.
1964 Das Zeiss Planetarium Bochum wird eröffnet.
1964 Am Ruhrschnellweg in Harpen wird das Ruhr-Park Einkaufszentrum als zweites in Deutschland eröffnet.
1965 Die Ruhr-Universität Bochum, erste Hochschule im Revier, wird eröffnet.
1966 Das letzte Grubenpferd geht in Rente (22. Juni Tobias, Zeche General Blumenthal, Recklinghausen, Gedenktafel am Bergbaumuseum).
1966 Das Kammerspielhaus am Schauspielhaus Bochum wird eröffnet.
1967 Mit Lothringen schließt die 51. Zechenanlage an der Ruhr.
1968/69 Die Ruhrkohle AG, RAG, wird gegründet.
1971 Der VFL Bochum steigt auf in die erste Bundesliga.
1972 Peter Zadek wird Intendant am Schauspielhaus Bochum.
1973 Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal).