Fassadengestaltung Neues Gymnasium Bochum (2011/2012)
Ulrich Erben (*1940)
2011/2012
Fassadengestaltung
Der Maler Prof. Ulrich Erben gestaltete die Außenfassade des Neuen Gymnasiums Bochum. Auf den ersten Blick erscheinen die Bänder zwischen den Fenstern je nach Blickwinkel in Rot oder Blau. Zusätzlich läuft aber auch ein gelbes Schriftband über die Fassade. In drei Sprachen (Deutsch, Englisch und Latein) erscheint der erste Artikel aus der Deklaration der Menschenrechte der Vereinten Nationen auf der Fassade. In Deutsch als Landessprache, auf Englisch als Weltsprache und auf Latein als Sprache der Wissenschaft.
Der Text auf Deutsch:
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte oder UN-Menschenrechtscharta ist das ausdrückliche Bekenntnis der Vereinten Nationen zu den allgemeinen Grundsätzen der Menschenrechte. Sie wurde am 10. Dezember 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Palais de Chaillot in Paris genehmigt und verkündet. Die Präambel erklärt als grundsätzliche Absicht "Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt" und den "Glauben an die grundlegenden Menschenrechte, an die Würde und den Wert der menschlichen Person und an die Gleichberechtigung von Mann und Frau". Der 10. Dezember als Tag der Verkündung wird seit 1948 als Internationaler Tag der Menschenrechte begangen.
Zur Darstellung auf der Fassade wurde eine spezielle Schrift entwickelt. Die weißen und gelben rechteckigen Schriftpunkte befinden sich hinter den vertikal angeordneten Gläsern der Fassadenverkleidung, vor dem links blauen und rechts roten Hintergrund. Lesbar ist der Text nur aus der Entfernung, wenn man genau rechtwinklig vor der gebogenen Fassade steht.
Ulrich Erben (* 26. März 1940 in Düsseldorf) ist ein deutscher Maler. Von 1958 bis 1965 studierte er an den Kunstakademien in Hamburg und Urbino. An den Akademien in Venedig und Berlin belegte er einige Semester Malerei. 1966 kehrte er nach Düsseldorf zurück. Nach einem Aufenthalt in New York 1967 entdeckte er die Möglichkeit "[.] einen Ort und seinen genius loci nur mit spezifischen Farben zu charakterisieren", und fand damit zur "konkreten Malerei". Bereits 1968 entstanden erste monochrome Bilder in neutralem Weiß ohne jeden Gegenstandsbezug. Die räumliche Wirkung erzielte Erben ? am Rande der Wahrnehmbarkeit ? mit horizontalen Gliederungen und allein durch die Art des Farbauftrags.
Seit 1978 arbeitet er mit reinen, ungebrochenen Farben, dabei steht die Darstellung der bildnerischen Mittel und ihre freie Entfaltung im Vordergrund. 1980 wurde er als Professor für Malerei an die Kunstakademie Düsseldorf, Abteilung Kunsterziehung Münster (heute Kunstakademie Münster) berufen. Seit 2005 ist er emeritiert. Erben ist seit 1992 Mitglied der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste in Berlin. Seine Werke sind in zahlreichen Sammlungen vertreten.
Erben lebt und arbeitet in Düsseldorf und in Bagnoregio.
Standort:
Neues Gymnasium Bochum
Querenburger Straße 45
44789 Bochum
Siehe auch:
Nachlesen:
EGR Pressemappe: Neues Gymnasium Bochum - Fassade (Pdf)
Neues Gymnasium Bochum
Wikipedia: Ulrich Erben
Wikipedia: Allgemeine Erklärung der Menschenrechte