artibeau : kunst in bochum - umsonst und draußen

Sgraffito „Jörgen“ (etwa 1955)

Position in Karte zeigen (Neues Fenster).
Jörgenstein in Karte zeigen (Neues Fenster).

Unbekannt
(etwa 1955)
Putz

Der Hirtenjunge Jörgen ist eine bekannte Gestalt im Ruhrgebiet. Er gilt als „Erfinder“ der Steinkohle.

Der Bochumer Heimatschriftsteller Georg Breuker (1876-1964) hat Jörgen in seinem Buch „Jörgen der Bergmann. Roman aus dem Bochumer Kohlenrevier“ (1954) ein Denkmal gesetzt. An ihn und die Geschichte von Jörgen erinnert der im Weitmarer Holz versteckte Jörgenstein, ein tonnenschwerer Findling aus dem Odenwald.

Breuker erzählt die Geschichte von Jörgen im vierten Kapitel so:

Jörgen hatte neben dem Feuer eine Bank gezimmert und sah, auf dieser Bank sitzend, dem Spiel der züngelnden Flammen zu. Hierbei bemerkte er, wie die am Rande des Feuers liegende schwarze Erde glimmte und brannte. Er betrachtete die krümelige, grießartige schwarze Erde genauer, aß, nachdem er mit dem Kochen fertig war, seine Suppe; immer aber bewegte ihn der Gedanke, wie es komme, daß die Erde brenne.

Um das zu ergründen, löschte er das Feuer, schaffte die Asche fort und stellte hierbei schon mit seiner Rodehacke fest, daß das Erdreich wohl eine Handbreit tief glühend war.

Er hackte weiter.

Die Erde blieb schwarz, sogar glänzend schwarz, wurde aber, je tiefer er kam, um so fester.

Jörgen machte nun vor der Hütte ein neues Feuer, und als das trockene Holz etwas in Glut war, packte er die losgehackte schwarze Erde darauf. Ein übelriechender Qualm entstand, aber nach kurzer Zeit brannte der ganze Haufen und entwickelte eine außerordentliche Hitze.

Jörgen kam aus dem Staunen nicht heraus.

Abends nahm er einen Teil der schwarzen Erde mit heim, um sie seinen Eltern zu zeigen. Diese wunderten sich über die Entdeckung genau so wie der Junge.

Standort:
Hattinger Straße / Hans-Ehrenberg-Platz
44789 Bochum

Siehe auch:

Nachlesen:
Wikipedia: Georg Breuker
Wikipedia: Jörgenstein

...vorheriges | zurück | nächstes...

 Zur vorhergehenden Seite

Chronologie 1973-2011

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

1993  Die „Unabsteigbaren“ vom Vfl Bochum müssen erstmals in die Zweite Liga. Der Vfl wird zur „Fahrstuhlmannschaft“.

1995  Das Deponie-Block-Heizkraftwerk an der Zentraldeponie Kornharpen geht ans Netz .

1999  Nach dreiundvierzig Jahren verliert die SPD in Bochum die absolute Mehrheit. Bochum wird rot-grün.

2002  RuhrCongress Bochum mit Renaissance Bochum Hotel fertiggestellt.

2002  Erste Ruhrtriennale (2002-2004) unter Gründungsintendant Gerard Mortier.

2003  Eröffnung der revitalisierten Jahrhunderthalle Bochum, ein Stück „Transformationsarchitektur“.

2004  Bochum ist seit 100 Jahren Großstadt.

2007  Einweihung der neuen Synagoge.

2008  Im Januar wird die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben, es wird im Mai geschlossen.

2009  Opel steht auf der Kippe. 1500 von 6000 Arbeitsplätzen in Gefahr.

2010  Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt Europas.

2011  Die Stadt Bochum reißt ihre einzige Hajek-Plastik ab.

2011  Altmetalldiebe stehlen in Duisburg und Mülheim tonnenschwere Skulpturen.

Nächstes Pfeil